Seit einigen Monaten durchstöbert Philip verschiedene Zeitungen und das Internet systematisch nach offenen Stellen. Er steht bald vor dem Abschluss seiner Berufsausbildung und möchte seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt ausloten.
Während seiner Lehre als Polymechaniker hat Philip selber hautnah miterlebt, wie ICT die heutige Berufswelt prägen. Ständig musste er Kurse besuchen und sich auf den neusten Stand der Technik bringen. Was im 1. Lehrjahr noch galt, war im letzten schon wieder anders. Nur so, betonte der Lehrmeister immer wieder, könne ein Betrieb langfristig konkurrenzfähig bleiben – und diejenigen, die sich ständig weiter entwickeln, würden auf dem Arbeitsmarkt stets gefragte Arbeitskräfte sein.
Sein Lehrmeister aber auch die Ausbildung haben Philip überdeutlich gemacht, dass er ein Leben lang am Ball wird bleiben müssen, um in seinem Beruf weiterhin professionelle Arbeit leisten zu können. Was dieses „lebenslange Lernen“ bedeutet, konnte er auch bei seinen Eltern wiederholt beobachten und erfahren. Sein Vater, ein Banker, hat oft erzählt, wie stark sich sein Beruf durch die Einführung des Computers verändert hat – und nicht immer zum Positiven, wie er stets herausstreicht. Seine Mutter, selbstständige Fotografin, schwärmt hingegen bis heute von den kreativen Möglichkeiten der digitalen Fotografie und Bildbearbeitung.
Philip ist bewusst, dass auch er in einem Arbeitsfeld tätig ist, das zukünftig vielen Veränderungen durch Computer unterworfen ist. Dies wird sicher manchmal auch auch seine mühsamen Seiten haben. Im Endeffekt freut er sich aber einen Beruf gewählt zu haben, der ihn immer wieder vor neue Herausforderungen stellen und dadurch hoffentlich spannend und abwechslungsreich bleiben wird.
Philip ist froh, dass ihm seine guten ICT-Kenntnisse für das notwendige lebenslange Lernen zu Gute kommen werden. Schon während der Schulzeit hat er sich in seiner Freizeit mit dem Computer auseinandergesetzt. Auf der Oberstufe hat er auch das entsprechende Freifach besucht, um seine Kenntnisse weiter zu vertiefen.
Seine ICT-Fertigkeiten konnte er bereits bei der Suche nach einer Lehrstelle als "Joker" einsetzen. Er musste mehrmals feststellen, dass grundlegende ICT-Kenntnisse bei fast allen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern heute vorausgesetzt werden. Während der Lehre entwickelte sich der Computer für ihn vom Freizeitmedium immer mehr zum Arbeits- UND Lernmedium. Heute erledigt er mit ICT unterschiedlichste Aufgaben: als Wissensmanagementsystem, zur Umsetzung von Projektarbeiten, als Organisationsinstrument, zur Vernetzung in sozialen Netzwerken, zur Kooperation und Kommunikation - und bis heute auch zum Spass.
Auch jetzt wieder, beim Beginn eines neuen Lebensabschnitts als Berufsfachmann, wird ihm bewusst, wie hilfreich seine ICT-Fähigkeiten sind. Bei seiner systematischen Stellensuche im Internet ist er auf ein paar interessante Angebote gestossen. Sein Bewerbungsdossier muss er in den meisten Fällen in elektronischer Form zustellen. Bei der Jobsuche wirft er auch immer wieder einen Blick über die Landesgrenzen hinaus. Es fehlt ihm für solche Auslandsjobs wohl noch ein bisschen an Berufserfahrung ... - aber träumen darf man ja schon mal - und das PDF mit seinem Lebenslauf und seinen Zeugnissen ist schliesslich schnell geschickt ...Die Beschreibung von Philips Situation bei der Stellensuche soll deutlich machen, welche zentrale Bedeutung heute Informations- und Kommunikationstechnologien Jugendlichen beim Einstieg in der Berufswelt zukommen, einerseits als Hilfsmittel für die Berufswahl und die Stellensuche selbst, andererseits als Kulturtechnik, deren Beherrschung heute in sehr vielen Berufen ein wichtiges Anstellungskriterium ist oder sogar zwingend vorausgesetzt wird.
Die Concept Map Zukunftsargument versucht aufzuzeigen, dass ICT die Anstellungschancen aber auch Entwicklungschancen eines jungen Erwachsenen massgeblich unterstützen kann.
All dies führt dazu, dass ICT einen wertvollen Beitrag dazu leisten kann, die Zukunftsperspektiven und Arbeitschancen für Jugendliche zu erhöhen. Eltern und Lehrpersonen müssen sich deshalb der Verantwortung bewusst sein, Jugendlichen im Sinne der Chancengerechtigkeit die Aneignung von ICT-Kompetenzen als Kulturtechnik in ihrer Schulzeit zu ermöglichen.